
Schreiben und Lesen.
Die Schatten fallen nicht, es wird einfach dunkel

Ich beende meinen notMute-Blog mit einer kurzen Sammlung von Erkenntnissen, die mir die Erfahrung des Schreibens im Blog gebracht hat.
Das Schreiben als 'Tatsachenvermittlung' ist ein Konstrukt genau so wie literarisches Schreiben. Eine innere Wahrheit per se ('die Tatsachen gerade heraus') hat es genau so wenig, wie die graphische Kunst.
Die eigene Wahrheit muss eingebracht werden durch geistige Anstrengung ... zum ganzen Artikel

Das grosse Brennen
(Die Kunst, das Kapital um Einsicht zu bitten)

Die Geschichte der gesellschaftlichen Neuzeit als exponentiell sich steigerndes Verbrennen alles Brennbaren, als Brand der Erdoberfläche, wird in H.-A. Mursiskes Artikel eindringlich ins Bild gesetzt. Hier ein Zitat daraus:
Das industrielle Brennen begann "zuerst an der Brennstoffquelle. Dort kamen die ersten Dampfmaschinen zum Einsatz [...] Kohle wurde verbrannt, um schneller Kohle zu fördern.
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Nachdenken über die Zeit.
('Das wurde aber auch Zeit, Holger Luckas!')

Bevor ich meine Gratulation zum Radio-als- Dienst ausspreche, erst einmal ein Wort zum WORT 'Radio'.
Radio ist doch das coolste Wort seit Erfindung von Strom aus der Steckdose. Das Wort 'Internet' dagegen klingt nach Buchhaltung (und 'WWW' ist überhaupt kein Wort). — RADIO!
Seit Dezember 2009 gibt es eine neue Form von Radio im Internet. Und das Format ist jetzt nicht (wie man kombinieren könnte) halb cool — halb Buchhaltung, sondern erstmals
MUSIC AS A SERVICE !
— Das wurde aber auch Zeit, Holger Luckas!
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Hans Henny Jahnn –
Das Einläuten des Heidentums

"Leise, ferne Klänge, die, nie gehört und doch vertraut, an das Ohr dringen" – Das ist die Sprache einer anderen Zeit und die Rückwärts- wendung des Erinnerns.
Einem Zeitsprung (ausgelöst durch Klang) folgt auch dieser Artikel über Hans Henny Jahnn, über Kriegsgründe und das Erinnern von Kriegen.
Den leisen, fernen Klang erlebte ich vor zwei Wochen, ein zwanzig Minuten andauendes Glockenläuten zum Volkstrauertag, und er bewirkte etwas ... zum ganzen Artikel

Das Fermi-Paradoxon.
(Entzauberung? - dieser Kelch geht an uns vorüber)

Eine historische Rückblende: Zwei junge Männer sind in klarer Sommernacht weit in die Steppe hinausgelaufen. Es zog sie weg vom Lagerfeuer der anderen.
(30.000 Jahre später wird man die Steppe Andalusien nennen.) ... zum ganzen Artikel

Vom Staatsfeind zum Feindstaat?

Die Bundestagswahl 2009 ist für mich die erste, allgemein ist es aber eher die letzte, bei der man seine Kreuzchen mit Sinn machen kann.
Beim Thema der Persönlichkeitsrechte wird es bei späteren Wahlen nur noch zwei Blöcke mit ihren Wahlsprüchen geben:
BLOCK A : Alles, was Sie tun und denken, wird behördlich aufgezeichnet. – Entschuldigung, es muss sein.
BLOCK B : ... zum ganzen Artikel

Rückblick auf die I.T.-Dekade 2000 bis 2009

Für mich begann die Dekade eigentlich in dem Moment, als der Student David S. mein Arbeitszimmer an der Uni mit dem Satz betrat:
"Tipp mal google.com ein".
Innerhalb von Sekunden hatte ich vergessen, wo und wie ich bis dahin im Internet nach etwas gesucht hatte (heute glaube ich mich zu erinnern, es war 'HotBot'). – So sehen epochale Umbrüche aus! ... zum ganzen Artikel

Schwerkraft in der Kosmologie?

Der Artikel "Von Dunkler Materie und Dunkler Energie" stellt die Frage "Was stimmt nicht mit der Schwerkraft?". Der Artikel fordert die Fachwelt auf, mit einer Antwort radikal über bisherige Gedanken hinauszugehen.
– Als Leser wünscht man sich allerdings, im Artikel zunächst einmal die bekannten Gedanken der Physik berücksichtigt zu finden. (Angesichts mancher Veröffentlichungen bin ich erleichtert, mich nicht zu dieser Fachwelt zählen zu müssen.)
Bei der Frage "Was stimmt nicht mit der Schwerkraft?" ist es vor allem die Frage, die nicht stimmt. ... zum ganzen Artikel

Wir leben in einer sich selbst antreibenden Sinn-Selektion

Die Frage im Untertitel des besprochenen Artikels lautet: "Leben wir in einer künstlich generierten Computersimulation?".
Die Antwort, wie sie der Titel meines Kommentars gibt, lässt erkennen, daß ich die damit aufgeworfenen fundamentalen Fragen zur Erkenntnistheorie so sehe, daß eine Bejahung/ Verneinung der Frage eigentlich nicht relevant ist.
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Brave New Species –
Kolonisierung der Milchstrasse

Die Fortschrittseuphorie im Artikel von Ulrich Walter liest sich so: "Der Menschheit mag nur ein relativ kurzes Leben auf der Erde beschieden sein, ihre Lebensaussichten in unserer Milchstrasse hingegen sind überwältigend." - Glaubt der Autor tatsächlich, dass es einst (in vielleicht 300 Jahren) bei der Verabschiedung einer interstellaren Mission zur Kolonisierung heißen wird: "Gute Reise! - Nach fünftausend Jahren getrennter Entwicklung ... zum ganzen Artikel

Ist uns das All auf den Leib geschneidert? – Nein. Wir selbst sind der Schneider des Universums.

Ich lasse meine Antwort auf die Frage "Ist uns das All auf den Leib geschneidert?" ebenfalls mit einer Frage beginnen: Wundern wir uns, wenn die Damen und Herren auf einem Empfang eine Garderobe tragen, die perfekt harmoniert?
Nein. Denn es macht Sinn, auf einem Empfang gut auszusehen.
Wundern sich Kosmologen ... zum ganzen Artikel

Das letzte Experiment

Das letzte weltrettende physikalische Experiment heisst ITER.
Nach ITER wird keine Zeit mehr für Experimente sein und man (die Menschheit) wird wohl bereuen, nicht schon vor ITER gesagt zu haben: KEINE EXPERIMENTE! DIE THERMISCHE SITUATION DER ERDE IST ULTIMATIV ERNST! ... zum ganzen Artikel

Auf Missionieren steht die Todesstrafe

Auf Missionieren steht manchenorts die Todesstrafe.
Das gilt nicht nur (zu recht) für den Papst (wenn man ihn denn zu fassen bekäme...), sondern auch für heutige Computer- Evangelisten (im Gegensatz zu denen von vor 25 Jahren - Guy Kawasaki etc.). ... zum ganzen Artikel

Beksiński – Trost (oder wie behauptet sich Kunst?)

Vom Tod des polnischen Malers Zdzisław Beksiński habe ich erst drei Jahre nach diesem tragischen Ereignis gelesen. Dessen Kunst war mir in meiner Studentenzeit (Ende 1970er) aufgefallen.
Meine Frage im Titel lautet genauer: "Ist Kunst eine Behauptung gegenüber der Gesellschaft oder gegenüber der menschlichen Existenz als solcher?" ... zum ganzen Artikel

Ein neuer erkenntnistheoretischer Ansatz:
Die Synapse existiert - das Denken nicht!

Das Existenzielle ('Sein oder Nichtsein'), die Existenz, ist gekoppelt an das Denken (Cogito ergo sum). Zu behaupten (wie es jetzt Neurowissenschaftler in einem Manifest tun), das Denken habe keine Existenz (über seine physischen Vorgänge hinaus), wäre gleichbedeutend mit dem Satz:
Die Existenz existiert nicht.
Semantisch ist das Unsinn - dennoch würde ich es in einem anderen –philosophischen– Zusammenhang für eine attraktive These halten ... zum ganzen Artikel

Der gottgleiche Architekt

Zum Semesterbeginn 2004 stellte einer der Architektur- Professoren an der Universität der Künste Berlin den Studenten ein theorielastiges Semesterprojekt vor:
"Was erhebt den Architekten in den Stand, den Lebensraum des Menschen gottähnlich kreieren, planen und ideal-formen zu können?" (ungefährer Wortlaut)
Thesen, die sich selbst in Frage stellen und kontroverse Deutungen zulassen, sind kennzeichnend für die Lehre des Professors, die besonders theorie- und philosophie interessierte Studenten anspricht. ... zum ganzen Artikel

Ihr kriegt mich nicht!

Leni Riefenstahl noch zu ihren Lebzeiten den Respekt zu erweisen und ihre photographischen Arbeiten in einer Ausstellung betrachten zu können, war für mich die Erfüllung einer gehegten Hoffnung.
Die Filmregisseurin und Propagandistin des Jugendkults der 30er Jahre (Triumph des Willens 1934, Olympia-Film 1936/1938) war nach dem Untergang des NS-Staates ihr Leben lang dem Niederreden ihres Werkes in Deutschland ausgesetzt – besonders medienwirksam in den 80er und 90er Jahre von Seiten systemkonformer Schreiber. Im englischsprachigen Raum dagegen war die Ästhetik ihrer Arbeit langfristig einflussreich und äusserst anerkannt.
Wie Leni Riefenstahl gegenüber den Anfeindungen in Deutschland bestand, brachte mich zu eiem starken Verbundenheitsgefühl. – Dieser Artikel nimmt allerdings die Assoziation, die der Name Leni Riefenstahl auslöst, zum Anlass für eigene Gedanken zur Kraft von Idealen, die sie selbst vielleicht nicht unterschreiben würde. ... zum ganzen Artikel

Stephen Hawking im Rassenwahn.
Über das Wort "Ausrotten"

Aus Anlass der Neuvorstellung des Buches
"Das Universum in der Nussschale" führte der FOCUS-Redakteur Michael Odenwald ein Interview mit dem Autor, Physiker und Cambridge-Professor Stephen Hawking.
Im Interview äusserte Hawking Folgendes zur Zukunft der Menschheit: "Die menschliche Rasse wird erst in Sicherheit sein, wenn sie [...] im interstellaren Raum besiedelbare Welten findet. ... zum ganzen Artikel

Das Bessere wählen – oder besser nicht?

Sich, vor die Wahl gestellt, für das Bessere zu entscheiden, ist nicht immer üblich.
Nicht etwa, weil das Bessere zu schwierig zu erkennen wäre. – Ob bewusst oder unbewusst, mehrheitliches Verhalten drängt es, gegen bessere Kenntnis, hin zum Zweitklassigen (oder gar folgenreich-Falschen).
Im Politischen sind Konsequenzen aus solchem Gruppenversagen (z.B. Ermächtigungsgesetz, Ja zur Vorratsdatenspeicherung) heute bekannt.
Mein Artikel hat aber nicht die grosse Politik im Blick, sondern einen kleinen, persönlichen Aspekt: meine Anfänge mit dem Macintosh. ... zum ganzen Artikel

Mein Freund Iwan Lapschin –
Kunst und Künstler im Osten

In der Filmhandlung: Unendliche Wirren – im Jahr 1935 in einem Provinznest irgendwo im stalinistischen Russland.
Im Land der Filmaufführung: Unendliche geistige Einengungen – im Jahr 1988 in Ost-Berlin.
Das Leben der Menschen im Osten war grau und perspektivlos. – Aber es gab eine Kaste von Menschen in Ostdeutschland, die davon lebte, die Tristesse erträglich – den Einheitsbrei schmackhaft zu machen: die Kunst- und Kulturschaffenden der DDR.
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Karl Marx war kein Marxist

Als Student (1976 bis 1981 an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar) hatte ich einmal eine Seminararbeit zu schreiben zu
Karl Marx, Kritik des Gothaer Programms (1875).
Unter die von mir abgelieferte (einigermassen ddr-linientreue) Arbeit schrieb ich einen kleinen Zusatzkommentar:
"Sofern die Kritik sich an stilistischen Unschönheiten hochzieht, halte ich sie für kleinlich und übellaunig."
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